Liebe Unterstützer*innen, liebe Freund*innen,
wir melden uns mit großartigen Neuigkeiten zurück: es gibt ab sofort ein Buch über DOMiD! Auf 272 Seiten zeichnet der Autor Manuel Gogos die Geschichte unseres Vereins nach und reflektiert dabei über die Musealisierung von Migration und Erinnerungskultur sowie über antirassistisches Kuratieren. Viele unserer Wegbegleiter*innen der letzten 30 Jahre kommen zu Wort und DOMiDs Meilensteine werden essayistisch nachgezeichnet. Aus diesem Anlass können wir jetzt schon verraten, dass wir im Januar ein Event für die Buchvorstellung planen, zu welchem Sie sich schon anmelden können.
Außerdem geben wir Ihnen in diesem Newsletter einen Überblick über sehens- und hörenswerte Interviews, Veranstaltungen und Ausstellungen und berichten über vergangene Ereignisse bei DOMiD.
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Der Autor Manuel Gogos hat im Auftrag von DOMiD ein Buch geschrieben, in dem er sich unserer über 30-jährigen Geschichte annimmt: „Das Gedächtnis der Migrationsgesellschaft. DOMiD – Ein Verein schreibt Geschichte(n)“.
Wie kam es eigentlich, dass aus Kartons in einer kleinen Garage in Essen Schritt für Schritt die bundesweit größte Sammlung zur Geschichte der Migration in Deutschland entstand? Warum haben die Pionier*innen von DOMiD (damals DOMiT) schon von Anfang an ein Migrationsmuseum gründen wollen? Welche Erfahrungen hat DOMiD gemacht bei der Entwicklung von einer migrantischen Selbstorganisation zu einer Institution, die in einigen Jahren ein Migrationsmuseum mit bundesweiter Strahlkraft eröffnen wird?
Das Buch wurde Dank der Förderung des Ministeriums für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes NRW ermöglicht. Es ist ab sofort als gebundenes Hardcover über den Verlag (40€) sowie auch gratis über unsere Website als digitale Open Access Version im PDF-Format erhältlich.
Außerdem wird im Januar 2022 anlässlich der Buchpublikation ein Event stattfinden – save the date! Am 18.01.2022 wird Manuel Gogos aus seinem Buch vorlesen und erzählen, wie er sich den Schicht für Schicht bei DOMiD abgelagerten Geschichten genähert hat. Der Mitbegründer von DOMiD, Aytaç Eryılmaz wird an diesem Abend zu Gast sein und über die Frühgeschichte des Vereins berichten. Die Museologin und DOMiD-Mitarbeiterin Sandra Vacca wird zudem einen Ausblick auf das geplante Migrationsmuseum geben. Die Buchvorstellung wird moderiert durch die Literaturwissenschaftlerin Maryam Aras. Schauen Sie vorbei! Unter diesem Link können Sie sich vorab zur Veranstaltung anmelden.
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Elif Şenel im Interview mit TRT Deutsch
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DOMiD Vorstandsmitglied und Journalistin Elif Şenel spricht in einem Interview mit TRT Deutsch über die Ziele und den Fortgang unseres Museumsprojekts "Haus der Einwanderungsgesellschaft".
Elif Şenel erklärt: " Uns ist wichtig, dass dieser Gedanke, dass Menschen ihre eigene Geschichte in dieses Museum einbringen können, erhalten bleibt. Das von uns geplante Haus wird ein sogenanntes „partizipatives“ Museum sein: Sie und ich, wir können dort hingehen und am Ende kann Ihre Geschichte auch in diesem Museum Einzug finden. Und das ist das Besondere, denn das ist das „Haus der Einwanderungsgesellschaft“. Wir formen das gemeinsam und darum geht es."
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Ausleihbare Ausstellung "Italienbilder"
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Uns wurde eine besondere Fotoausstellung übergeben, die nun bei uns als ausleihbare Ausstellung erhältlich ist. Die Fotoausstellung Italienbilder zeigt Arbeiten der Kölner Fotografinnen Rosanna D’Ortona, Francesca Magistro und Luisa Zanzani zum Thema ihrer gemeinsamen italienischen Herkunft. Von ihren eigenen Beziehungen zu Italien und ihren jeweiligen Migrationsgeschichten zwischen Deutschland und Italien ausgehend, geben die Fotografinnen einen Einblick in jene Italienbilder, die sie in den kollektiven Gedächtnissen ihrer Familien und in ihren eigenen Blicken wiederfinden.
Die Ausstellung umfasst 26 Fotografien in unterschiedlichen Formaten. Ergänzt wird die Fotoausstellung durch Broschüren mit Texten von Aurora Rodonò und Francesca Della Ventura, die zur Erläuterung der Ausstellung erhältlich sind.
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Intergenerationelles Gespräch über "Ankommen"
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Unser Online-Event “Ankommen. Ein Gespräch zwischen Generationen” war eine gelungene Veranstaltung. In dem intergenerationellen Gespräch kamen Schüler*innen aus Bremerhaven mit den drei Zeitzeug*innen Rosa Spitaleri, Kutlu Yurtseven und Mitat Özdemir zusammen, die wir in unserem Veranstaltungsraum begrüßen durften.
Das Gespräch zwischen den Schüler*innen und den Zeitzeug*innen bildete den Abschluss eines Ferienworkshops in Bremerhaven. Die Schüler*innen beschäftigten sich mit dem Thema „Ankommen“ und hatten zum Abschluss des Workshops die Gelegenheit, mit den drei Zeitzeug*innen ins Gespräch zu kommen, die selbst oder deren Eltern als „Gastarbeiter“ nach Deutschland gekommen sind. Die Zeitzeug*innen konnten von ihren Erfahrungen und ihrer Geschichte erzählen und konnten der jüngeren Generation ihre Einschätzungen mit auf den Weg geben.
Sie haben das Onlinegespräch verpasst? Wir haben das Gespräch aufgezeichnet. Die Veranstaltung war eine Kooperation von DOMiD mit dem Deutschen Auswandererhaus.
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Nachruf auf Doğan Akhanlı
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Unser Freund und Weggefährte Doğan Akhanlı ist leider verstorben. Ruhe in Frieden.
In 2019 reichte uns der Schriftsteller und Träger der Goethe-Medaille einen Text in unserer Rubrik "Migrationsdings" ein, in dem er scharfsinnig den Rassismus in Deutschland analysierte. Hatten die rassistischen Anschläge in den 1990er Jahren seinen Glauben in die Erinnerungskultur und antifaschistische Grundhaltung der Bundesrepublik nicht erschüttert, so änderte sich dies mit dem NSU-Komplex, der für ihn eine Zäsur darstellte. Er trat für eine kompromisslose Aufarbeitung und für einen transnationalen Erinnerungsraum jenseits nationaler Grenzen ein.
Akhanlı:"Auschwitz verwandelte den Versuch, weiterhin Gedichte zu schreiben, zwar in Barbarei (Adorno), aber der einzige Weg, die Existenz von Auschwitz zu ertragen und sich zur Wehr zu setzten, besteht darin, trotz Auschwitz Gedichte zu schreiben."
Ob die Anerkennung des Völkermords an den Armeniern, Menschenrechte in der Türkei und anderswo oder die Aufklärung strukturellen Rassismus in Deutschland, Doğan Akhanlı stand den Unterdrückten zur Seite.
Immer bescheiden, herzlich und ruhig im zwischenmenschlichen Umgang, waren die Worte seine Stärke und fanden zunehmend Anerkennung und Gehör.
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In einem Podcast des Kunst- und Kulturfestivals Mittelmeer am Rhein Festival teilt Bengü Kocatürk-Schuster ihre persönlichen Erfahrungen als Kofferkind. Bengü Kocatürk-Schuster arbeitet bei DOMiD und gibt in dem Interview einen Einblick in ihre Kindheit, die sich zwischen zwei Ländern abspielte.
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Gegen Rassismus – Ungekannte Perspektiven
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Wenn rassistische, antimuslimische, antiziganistische oder antisemitische Vorfälle in öffentlichen Diskussionen auftauchen, konzentrieren sich die mediale Berichterstattung und die gesellschaftlichen Debatten fast ausschließlich auf die Täter*innen. Die Perspektiven der Betroffenen sowie ihren Angehörigen fehlen nahezu gänzlich.
Aus diesem Anlass hat DOMiD gemeinsam mit dem Zeitzeugen und Aktivisten İbrahim Arslan das partizipative Workshop-Projekt "Gegen Rassismus – Ungekannte Perspektiven" konzipiert. Gefördert wird das Projekt von der Stadt Mannheim. Mit Beteiligung von direkten Betroffenen wird das Themengebiet Rassismus greifbar gemacht und Geschichte(n) lebensweltnah und biografisch vermittelt. Die Präsentation beinhaltet unterschiedliche Quellen, wie Fotos, Zeitzeug*innen-Interviews und museale Objekte aus der Sammlung von DOMiD. Im Mittelpunkt der Workshops stehen Menschen mit ihren kaum gehörten Geschichten, die damit den namenlosen „Opferzahlen“ ein Gesicht und eine Identität verleihen.
Das Foto zeigt einen Ausschnitt aus einem Workshop, der am 31. Oktober im Nationaltheater Mannheim stattfand. Der Workshop wurde gemeinsam mit İbrahim Arslan und Çetin Gültekin durchgeführt. Çetin Gültekin konnte die Perspektive der Betroffenen des rechtsextremen Anschlags in Hanau im Jahr 2020 einbringen.
Von insgesamt fünf vorgesehenen Workshops fand am 19.11. ein weiterer Workshop mit einer Realschule statt. Weitere Workshops werden in diesem Monat am 10.12. und 19.12. mit einer Berufsschule und mit Studierenden der Sozialen Arbeit durchgeführt. Dank der Förderung der Initiative "Respekt – Kein Platz für Rassismus" der IG Metall wurden die Workshops kofinanziert.
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Literaturwettbewerb des Dünya Verlags
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Der Kölner Dünya Verlag veranstaltete in Kooperation mit DOMiD einen Literaturwettbewerb zum Thema „60 Jahre Einwanderung aus der Türkei – ‚Neue Hoffnungen‘ “. Die Auszeichnungen der Preisverleihung stehen nun fest! Wir gratulieren den Autor*innen herzlich zu ihren ausgezeichneten Werken!
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Im November hat [o]stklick unseren Instagram Kanal für sechs Tage übernommen und Einblicke in russlanddeutsche Perspektiven gegeben.
Gemeinsam mit Gleichgesinnten will o[s]tklick freiheitliche und pluralistische Wertvorstellungen in digitalen Netzwerken stärken. Zusammen stellen sie sich der Instrumentalisierung durch rechtspopulistische und rechtsextreme Gruppen und Parteien entgegen und erkunden die Vielfalt der Lebenswelten von (Spät-)Aussiedler*innen.
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Im Historischen Museum Frankfurt können Sie ab sofort die Ausstellung „Schwarz und Deutschsein – ein Widerspruch? Theodor Wonja Michael (1925-2019)“ besuchen. DOMiD hat Objekte aus dem Nachlass von Theodor Wonja Michael als Leihgabe zur Verfügung gestellt, die dem DOMiD Archiv 2021 übergeben wurden.
Theodor Wonja Michael war einer der letzten Schwarzen Deutschen Überlebenden der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus. 2019 verstarb der afrodeutsche Zeitzeuge, der durch sein erinnerungspolitisches und antirassistisches Engagement zu einer Symbolfigur des Kampfes um Sichtbarkeit Schwarzer Menschen in Deutschland wurde.
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Mahnmal an der Keupstraße in Köln
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Köln erhält ein Mahnmal zum Gedenken an die rassistischen Anschläge des „NSU“ in der Kölner Keupstraße (2004) und Probsteigasse (2001). Der Rat der Stadt Köln hat dies in seiner Sitzung am 9.11. einstimmig angenommen. Das Denkmal wird einen wichtigen Beitrag leisten in der Erinnerungslandschaft der Stadt, wenn es in mindestens vier Jahren eröffnet wird. DOMiD bewahrt mehrere Sammlungsobjekte zum NSU-Komplex.
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