Am 27. Juli hatten wir einen sehr spannenden Infoabend mit dem ehem. Ersten Bürgermeister von Tübingen Michael Lucke zum Thema „Ambulant betreute Wohngemeinschaft – was ist das und wie gelingt es?“.
Er stellte den Zuhörern am praktischen Beispiel und seinen reichhaltigen Erfahrungen das Leben in Wohngemeinschaften und den Weg dahin vor.
Für Menschen mit manifester Demenz, die nicht mehr zu Hause versorgt werden können, ist eine Wohngemeinschaft eine Alternative zu einem Pflegeheim. Im Mittelpunkt des Alltags steht die Wohnküche, in der gemeinsam gegessen, Kaffee getrunken und auch bei der Zubereitung der Mahlzeiten gemeinsam zugepackt wird. Der besondere Charme liegt darin, dass Bewohner (und ihre rechtlichen Vertreter) in dieser ihrer eigenen Wohnung das Hausrecht haben. Das gilt sowohl für den Einzug weiterer Mitbewohner wie auch für die Auswahl des versorgenden Pflegedienstes.
Die örtliche Verbundenheit und die Nähe zum früheren Zuhause ermöglicht, die Kontakte mit Freunden und Bekannten wie auch der Familie zu halten und zu pflegen. Die Angehörigen können sich begleitend einbringen und mit Spaziergängen, vorlesen oder backen Höhepunkte im Alltag setzen.
Wenn wir uns die Frage stellen: „Wie wollen wir alt werden in Weinheim?“ sehen wir einen klaren Bedarf für Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz. Angesichts der deutlichen Zunahme der Gruppe hochaltriger Menschen auch in Weinheim – allein bei den über 85-jährigen werden es in den nächsten 15 Jahren gut 500 sein – wird auch die Zahl der Menschen mit Demenz zu nehmen. Auch wenn wir alles tun, dass eine Versorgung in der Häuslichkeit tragfähig ausgebaut wird, werden dennoch viele die Hilfe von Heimen oder Wohngemeinschaften benötigen.
Um auch allen, die nicht vor Ort teilnehmen konnten, diesen spannenden Abend zugänglich zu machen, haben wir den Abend aufzeichnen lassen.
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