Richtungsweisende Entscheidungen, wie sie in dieser Woche fielen, müssen sorgfältig vorbereitet sein. Das klingt wie eine Binse, ist aber in den letzten Tagen gerne in den Hintergrund gerückt worden. Auch von Akteuren, die es wissen sollten. Die Lieferung von 14 Leopard-2-Panzern an die Ukraine ist zweifelsohne so eine Entscheidung. Sie ist weitreichend, sie ist austariert und sie ist vor allem eines: sorgfältig vorbereitet. F. Merz und die Seinen haben gerne die Geschichte vom zögernden Kanzler erzählt - dahinter steckte natürlich politisches Kalkül. Merz weiß (hoffentlich) um die Tragweite der Entscheidung. Dennoch hielten er und die CDU/CSU an einer Story fest, der in dieser Woche die Luft zur Gänze entwich. Auch medial gab es in letzter Zeit in einigen ausgewählten Blättern ein gewisses Geraune, doch ließe sich in diesem Fall noch entschuldigend die sich selbstbefeuernde Arbeitsweise vieler Redaktionen ins Felde führen: Auf der Suche nach der stärksten Quote, der höchsten Auflage, den meisten Klicks, müssen in stets rascher werdender Abfolge neue Nachrichten her. News. Dabei gilt es aber für alle Beteiligten eines zu beachten: In Kriegssituationen ist es schlicht weg nicht möglich, Planungen und strategische Überlegungen dampfend-frisch zu veröffentlichen. Das hat nichts mit Zaudern zu tun, sondern mit Verantwortung. Die konzentrierte Arbeitsweise des Kanzlers trifft in diesen Tagen auf hohe internationale Anerkennung. Natürlich ist man seitens der Ukraine an stabiler Unterstützung interessiert - und nicht an der Auflagenzahl der Bild-Zeitung oder den Umfragewerten des Herrn M. Insofern endet eine gute, entscheidungsstarke Woche und mit ihr so manchen Spiegelfechterei.